Gemeinsam mit Geflüchteten einen Ort schaffen, den es in den Unterkünften oft nicht gibt. Einen Ort, in dem sie sich mit mehreren Leuten treffen können, einen Kaffee oder Tee trinken. Einen Begegnungsraum schaffen, in dem sie Kontakt mit der einheimischen Bevölkerung aufnehmen können. Ein Raum, der nicht nur Geflüchteten, sondern wirklich allen Interessierten offensteht. Barrieren überwinden. Das war die Vision der Wohnzimmer-Gruppe der Fuldaer Geflüchteten-Inititative Welcome In. Monatelang waren sie aktiv, sprachen mit Vertretern der Politik, von Vereinen und der Wirtschaft, suchten Unterstützer*innen und sahen sich Räume an. Nun sind sie fündig geworden. printzip war bei der Entscheidung mit dabei:
In den ehemaligen Räumen des Feinkostladens W. Oswald, Vor dem Peterstor 9 in Fulda, soll nach Vorstellung der Initiative das Wohnzimmer entstehen. 70 Quadratmeter stehen als Raum vorne zur
Verfügung, außerdem noch Zimmer, von denen eines beispielsweise als Küche genutzt werden könnte. „Die Räume sind perfekt für uns“, so Jochen Schiersch, der die Arbeit des Projekts koordiniert.
Und wirklich, sie befinden sich in zentraler Lage und an einem Ort mit einem guten Ruf bei Fuldas Bürger*innen. Auch das große Schaufenster macht deutlich: Man möchte nicht abgeschottet unter
sich sein, sondern in die Stadt hinein, um eine wirkliche Integration der Geflüchteten in die Gesellschaft voranzubringen.
Zu Beginn soll Kaffee und Kuchen oder belegte Brote gegen Spenden ausgegeben werden. Dabei sind sie auf auf das Solidaritätsprinzip angewiesen: Wer mehr hat, spendet etwas, damit weniger
Wohlhabende etwas kostenlos essen und trinken können und sich das Konzept trägt. Auch Gruppen, die in der Arbeit mit Geflüchteten und gegen Rechtsextremismus aktiv sind, wollen sich künftig in
den Räumlichkeiten treffen. Später könnten eventuell weitere Räume für Sprachkurse und Seminare oder ein Lagerraum für Sachspenden dazukommen.
Einiges ist jedoch noch zu tun. So stehen Renovierungsarbeiten an und es fehlt ein behindertengerechtes WC. Schließlich braucht die Gruppe vor allem jetzt Geldmittel, um Anschaffungen zu tätigen
und eine gesicherte finanzielle Grundlage für die Anfangszeit zu haben.
Das Wohnzimmer soll nicht gewinnorientiert sein, es finanziert sich vielmehr über Fördermittel und Spenden. Ab einem Beitrag von 5 Euro pro Jahr ist es möglich, Fördermitglied zu werden.
Informationen dazu und zu weiteren Spendemöglichkeiten finden sich unter www.welcome-in.org/wohnzimmer-foerdermitgliedschaft/
Auch würde es dem Projekt helfen, auf www.sparda-vereint.de für das Welcome In Wohnzimmer abzustimmen.
Informationen über das Konzept des Wohnzimmers und den aktuellen Stand gibt es unter www.welcome-in.org/welcome-in-wohnzimmer und www.facebook.com/WelcomeInWohnzimmer
Markus Weber
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