Titanic

Ein monumentales Musical über einen monumentalen Untergang in der monumentalen Kulisse der Stiftsruine. Zugegeben, bei dem Musical Titanic konnte eigentlich nicht viel schiefgehen. Dennoch beeindruckt die Inszenierung von Stefan Huber bei den diesjährigen Bad Hersfelder Festspielen nachhaltig.

Das Musical, das vor dem Film mit Leonardo di Caprio entstand, wurde 1997 in fünf Kategorien beim Tony Award, dem „Musical-Oscar“, ausgezeichnet.

Es erzählt von den Umständen, die zum Untergang des „größten beweglichen Objekts aller Zeiten“ und zum Tod von über 1000 Menschen führten - etwa von der Profitgier der Schiffahrtgesellschaft, die weniger als die Hälfte der benötigten Rettungsboote eingebaut hatte, um mehr Tickets verkaufen zu können. Es erzählt aber auch von den in drei Klassen reisenden Passagieren, von ihren Hoffnungen und Träumen auf ein besseres Leben, von der Dekadenz der Oberklasse. Besonders berühren auch die Einzelschicksale: ein Heizer lässt durch einen Funker einen Heiratsantrag quer über den Ozean schicken, ein altes Ehepaar bleibt an Bord und lässt den jüngeren Vortritt auf die Rettungsboote.


Bei den über 40 Darsteller*innen gibt es keine Schwachstelle, sie überzeugen durchweg mit starkem Gesang. Das Orchester spielt sehr genau abgestimmt zum Stück und stets mit einer angemessenen Dynamik. Die Bühne wird mit übergroßen drehbaren und mehretagigen Elementen großzügig bespielt. Diese bilden den Schriftzug TITANIC, später dienen etwa obere Geschosse als Brücke, untere als Heizumgskeller. Ein großer Steg über den Innenraum der Bühne, der in manchen Szenen bis ganz oben hochgezogen wird, überragt alles.


Kein Wunder also, dass das Stück bei der Premiere euphorisch angenommen und mit lange anhaltendem stehenden Applaus honoriert wurde.                                                                       

 

Weitere Infos
Tickets: 06621 / 640200, ticket-service@bad-hersfelder-festspiele.de

 

Text: Markus Weber

Fotos: Timo Schadt, Markus Weber

in36.de

 

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