Seit September 2016 und 40.000 Kilometern bin ich e-mobil und dabei mit unglaublichem Spaß unterwegs. Direkt bei Pedalbetätigung ist die volle Kraft da. Kein schwerfälliges Getriebe ist im Weg.
Die zwei Tonnen Gewicht kommen in fünf Sekunden in volle Fahrt. An der Ampel auf der Nachbarspur haben Sportwagen mit Verbrennungsmotor keine Chance. Nun ja, eine in der Praxis eher seltene, aber
dann durchaus verlockende Situation. Die Regel: Ohne Motorgeräusch mit Dolby Surround-Sound über die Straße gleiten.
Wochenendtrips, Urlaubsreisen nach Italien, Österreich, Belgien, demnächst Spanien… alles für den Stromer kein Problem.
Kaum Folgekosten
Ab einer jährlichen Fahrleistung von 15.000 Kilometern kann sich die Anschaffung eines Tesla auch finanziell rechnen. Denn in einem „normalen“ Auto verschlangen bisher ein Drittel der Kosten die
Anschaffung, ein Drittel der Betrieb und ein Drittel die Reparatur und Service. Bei Tesla liegen die Anschaffungskosten zwar hoch, doch die anderen Punkte spielen quasi keine nennenswerte Rolle
mehr. Zum Beispiel gibt es dank Rekuperation - dem „Bremsen in den Akku“, wenn der Fuß vom Gaspedal geht keinen Bremsverschleiß. Im Verbrenner kann deutlich mehr kaputt gehen. Vor allem dadurch,
dass weit mehr Teile verbaut sind.
E-Fahrzeuge sind 10 Jahre steuerbefreit. Die staatliche Kaufprämie greift bei Tesla nur eingeschränkt. Sie wird nur für Autos, die maximal 60.000 Euro kosten, gezahlt. Doch wer häufiger lange
Strecken fährt, kommt zur Zeit nicht an der Marke vorbei.
Besserer Wirkungsgrad
Neuerdings häufen sich Medienberichte über angeblich unökologische Nachteile der E-Fahrzeuge. Faktisch sind diese aber um den Faktor 2,5 bis 5,9 energieeffizienter gegenüber den besten
Dieselmotoren. Ab 25.000 Kilometern hat ein E-Auto, wenn es mit erneuerbaren Quellen betankt wird, den höheren Aufwand seiner Herstellung wieder aufgeholt. Moderne Dieselfahrzeuge haben einen
Gesamtwirkungsgrad von rund 15 Prozent, Benziner liegen noch deutlich darunter. Schließlich geht viel Energie als ungenutzte Wärme verloren. Selbst im theoretischen Fall eines vom weit entfernten
Ölkraftwerk versorgten E-Autos liegt dessen Wirkungsgrad dagegen bei 35 Prozent. Real gibt es einen wachsenden Ökostromanteil im deutschen Energiemix und die meisten Aufladeangebote sind zu 100
Prozent regenerativ versorgt.
Weitere Kritik gilt dem in E-Auto-Akkus verwendeten Leichtmetall Lithium. Dies ist aber in der Erdkruste verhältnismäßig häufig und auch vergleichsweise leicht zu gewinnen. Anders als die in
Katalysatoren bei Verbrennern berbauten Edelmetalle Platin, Rhodium und Palladium, deren Recyclingquote ausgesprochen gering ausfällt.
Auf Akku und Antrieb gewährt Tesla acht Jahre, auf alles andere vier Jahre Garantie. Die Akkuleistung hat bei mir trotz 70.000 Kilometern auf dem Tacho keine spürbaren Verluste. Ein Langzeittest
in den USA hat unter sogar erschwerten Bedingungen bei 320.000 Kilometern gerade einmal 5 Prozent Einbußen erbracht. Ein Tesla-Akku soll 500.000 Kilometer halten, bevor die Kapazität auf 80
Prozent der ursprünglichen fällt. Zudem ist ein zweites Leben als Solarenergie-Hausspeicher möglich.
Die Frage der Reichweite
Andere E-Fahrzeuge sind bisher nur für vergleichsweise kurze Strecken ausgelegt. Das erzeugt in der gesellschaftlichen Wahrnehmung das Trugbild von bescheidener E-Reichweite. Beim Laden werde ich
oft angesprochen. Einige wenige sind gut informiert, die meisten jedoch völlig auf dem Holzweg. Allen gemein ist spätestens die zweite Frage: die nach der Reichweite. Die sogenannte
Reichweitenangst wich bei mir schon nach wenigen Tagen der Erkenntnis: „Du kommst immer an!“ Wie bei Verbrennungsmotoren ist alles eine Frage des Fahrstils. Bei gleichmäßig gefahrenen 140 km/h
komme ich an die 300 Kilometer, bei Tempo 200 natürlich deutlich weniger weit. Wenn ich es all zu sehr übertreibe, steht auf dem Display der Hinweis, die Geschwindigkeit zu reduzieren, um den
Zielort sicher zu erreichen. Hinterm LKW her tuckern musste ich bisher nur in Baustellen und im Stau, nicht wegen auftretender Reichweiten-Probleme. Und im Stau ist der Verbrauch, bemessen an
meiner sonstigen Fahrweise, um ein Vielfaches geringer. Trotz Klimaanlage und Sitzheizung. Fünf sich abwechselnde Italiener haben im August einen Reichweiten-Rekord aufgestellt und sind mit 40
km/h 1.078 Kilometer mit einer Akkuladung Tesla gefahren.
Kostenloses aufladen
Neben der Akku-Reichweite ist die Ladeinfrastruktur relevant. Kostenloses „Stromtanken“ ist zum Beispiel am Marktplatz Bad Hersfeld mit 11 kW und am Rasthof Großenmoor mit bis zu 50 kW möglich.
Tesla hat ein eigenes Schnellade-Netz: Alle rund 150 Kilometer stehen Supercharger an den deutschen Autobahnen. In nur 20 Minuten sind hier die Akkus zur Hälfte und in 40 Minuten zu 80 Prozent
bei bis zu 125 kW aufzuladen. Das ist unbegrenzt kostenlos und war im Kaufpreis meines Fahrzeugs enthalten. Da ich unterwegs kostenlos „grünen“ Strom bekomme tanke ich zuhause nur selten, dann
aber auch mit Solarstrom. Die Betriebskosten sind also trotz 40.000 Kilometern spärlich. Neben der Versicherung und einem Satz Winterreifen habe ich einmal Service in der Werkstatt für 500 Euro
in Anspruch genommen. Dies war freiwillig und nicht etwa um Garantieansprüche zu erhalten. Es war dem gewohnten Sicherheitsverständnis geschuldet. Alle Austauschteile liefen auf Garantie. Sogar
die etwas zu laut gewordene Antriebseinheit wurde anstandslos gewechselt.
Technik, die begeistert
Autonomes Fahren ist bei neuen Tesla als Hardware standardmäßig eingebaut.
Mein Gebrauchter hat das noch nicht. Technisch sind aber auch in ihm so einige Raffinessen zu finden. Ein Hingucker ist der 17 Zoll Touchscreen-Monitor über den das Meiste zu steuern ist. Der
Computer samt Navigation und Spotify erfährt von Herstellerseite sieben Jahre kostenlose Updates. Diese werden nachts online übertragen. Der Tesla ist ständig im Internet. So kann ich per
Handy-App das Auto vor Fahrtantritt klimatisieren. Dank Überhitzeschutz kann das Innere nie zu heiß werden. Statt Eiskratzen wird die Heizung einfach per Smartphone aktiviert. Einstellbar ist
auch, dass dies zu regelmäßigen Uhrzeiten passiert. Schiebedach, Lichthupe und Hupe kann ich per Handy betätigen. Schnickschnack... Aber ich kann auch jederzeit den Akku-stand bzw. Ladestatus
überprüfen. Bordsteine oder Geschwindigkeitspoller werden mittels höhenverstellbarem Luftfahrwerk umschifft. Anpassungen werden automatisch vorgenommen, wenn ein Teslafahrer schon mal an einer
bestimmten Stelle das Fahrwerk entsprechend eingestellt hat. Die Info ist in der Cloud gespeichert, nicht nur im Boardcomputer. Selbst eingestellt habe ich, dass ab 80 km/h das Fahrwerk vom
Normalbetrieb auf windschlüpfiges „Niedrig“ fällt, das schont Reichweite.
Sitz- und Spiegeleinstellungen können auf individuelle Fahrerprofile gespeichert werden. Viel Luxus und viel Technik, die mich begeistert und für die ich gerne wer-be: Die ersten fünf
printzip-Leser, die ich nun überzeugt habe bekommen 1.000 € Gutschrift für einen neuen Tesla inklusive unbegrenzter Supercharger-Gratisnutzung wenn sie folgenden Gutscheincode nutzen:
http://ts.la/timo236
Wer das besondere Fahrvergnügen erst mal selbst probieren möchte: Hans-Peter Sunkel aus Ludwigsau-Reilos vermietet seinen Tesla unter www.hp-sunkel.de.
Text & Foto: Timo Schadt
Fr
16
Dez
2016
Was kann ich tun, wenn ich nicht möchte, dass mit meinem Geld Kinderarbeit, Waffenproduktion oder Kohle- und Atomkraft finanziert werden? Kann mein Geld auch etwas Gutes tun? Und muss ich
dafür auf Rendite verzichten? Es ist durchaus möglich: Mit Geldanlagen lässt sich nicht nur Rendite erzielen, sondern auch Positives bewirken. Und genauso muss umgekehrt mit ethischen Kriterien
nicht zwingend auf Rendite verzichtet werden.
Ob Girokonto, Tagesgeld oder Sparbuch: Zu jedem konventionellen Sparprodukt gibt es eine ethisch-ökologisch Variante. Genauso sind ethisch und ökologisch korrekte Fonds und unternehmerische
Beteiligungen möglich. Jedoch kann die Marktlage auf den ersten Blick etwas unübersichtlich erscheinen, da bei der Geldanlage Begriffe wie „nachhaltig“ oder „klimafreundlich“ nicht geschützt sind
und es keine Mindeststandards gibt.
Di
26
Jul
2016
Ein Reparatur-Café wird am 22. September 2016 in der Langebrückenstraße 14 in Fulda eröffnen. Dort können nicht nur viele Gegenstände in gemütlicher Athmosphäre repariert, sondern auch Reperaturtechniken erlernt werden.
Di
26
Jul
2016
Die Welt verbessern durch Einkaufen? Geht das? Oder ist das Anfeuern zum nachhaltigen Konsum ein billiger Trick der Herrschenden, uns ein gutes Gefühl vorzugaukeln, während wir unser Geld denen geben, die die Produktionsmittel besitzen?
Jörg Bergstedt, Buchautor und Aktivist, hat diese Fragen am 11. Juli 2016 bei einem Vortrag in Fulda zu beantworten versucht. Das folgende Video ist ein Audomitschnitt, unterlegt mit passenden
Bildern und Filmsequenzen.
Mi
25
Mai
2016
Der Wolf kehrt zurück nach Deutschland - und mit ihm alte Ängste und Vorurteile. Werden Wölfe zur Gefahr für Nutztiere? Werden sie die Wildbestände dezimieren? Werden sie vielleicht gar für den Menschen gefährlich? Mit solchen Fragen beschäftigten sich die 23. Wildbiologischen Woche, die vom Umweltzentrum Fulda in Zusammenarbeit mit dem Forstamt Hofbieber veranstaltet wurden. Hier zeigten Experten ein durchaus anderes Bild als das des großen bösen Wolfes.